Hypophysentumor

Das Hypophysenadenom ist der häufigste gutartige Tumore der Hirnanhangsdrüse, die auch Hypophyse genannt wird. Wesentlich seltener sind das Kraniopharyngeom, Meningiom oder Zysten im Bereich der Hypophyse. Die Hypophyse kontrolliert sämtliche Drüsen im menschlichen Körper und ist damit für die Steuerung der Hormonproduktion verantwortlich. Sie befindet sich oberhalb der Keilbeinhöhle, der hintersten Nasennebenhöhle, und unterhalb der Sehnervenkreuzung und liegt etwa im Zentrum des Kopfes.

Krankheitsbild

Bei Hypophysenadenomen kommt es meist zu einer Veränderung des Hormonhaushaltes. Dadurch können typische Krankheitsbilder auftreten:

Das Prolaktinom führt durch die Überproduktion von Prolaktin bei Frauen typischerweise zu einem Ausbleiben der Menstruation und Milchproduktion, bei Männern zu Libidoverlust und Erektionsstörung. Die vermehrte Produktion von Wachstumshormon kann zu einer Veränderung im körperlichen Erscheinungsbild führen. Ebenso entsteht beim Morbus Cushing ein gefährliches Hormonüberangebot und zwar von Cortisol. Demgegenüber kann bei nicht hormonproduzierenden Hypophysentumoren ein Hormonmangel durch Beeinträchtigung der Hypophyse aufgrund des Tumorwachstums entstehen. Diese Größenzunahme des Adenom kann in manchen Fällen zu Sehstörungen führen, da der Tumor in der Nähe der Sehnerven liegt.

Behandlung des Hypophysenadenoms

Abhängig von der Art des Hypophysenadenoms ist eine Behandlung mit Medikamenten oder mit einer Operation möglich. Dabei wird in über 90 Prozent der Fälle der Zugang über die Nase gewählt und der Tumor mit Hilfe eines Endoskops entfernt. Dadurch ist ein Blick in sonst verborgene Strukturen auch um die Ecke möglich.

Meist besteht die Chance auf komplette Entfernung des Hypophysenadenoms durch eine Operation. Gelingt dies nicht, ist eine Behandlung des Adenomrests im Anschluss mit einer Bestrahlung durch das Gamma Knife möglich.

Danach sind laufende Kontrollen wichtig, um ein wiederkehrendes Wachstum im Anschluss an eine Bestrahlung oder eine Hypophysenadenom Operation rechtzeitig zu diagnostizieren und zu behandeln!

Warum ist die Planung der Operation so wichtig?

Hypophysentumore befinden sich ganz in der Nähe des Sehnervs und umliegender großer Gefäße, deren Verletzung zu langfristigen und schwerwiegenden Schäden führen können. Daher kommt der genauen Planung des Eingriffs noch vor der Operation große Bedeutung zu! 

Ziel der Eingriffsplanung des es, eine vollständige Entfernung des Tumors unter größtmöglicher Schonung der umliegenden Strukturen zu erreichen. Weiters wird die Art des Zugangs über die Nase oder über die Schädeldecke zum Tumor festgelegt.